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"72 Stunden, eine Anklage"

Inszenierung des 10. Jahrgangs

von Nils Graf

Am 14., 15. und 16. Juli präsentierte der Theaterkurs 10 Jahrgang unter der Leitung von Siegbert Hübner das Stück „72 Stunden - ein Anklage“ von Barbara Plagg. Ein Stück, was allen Zuschauenden mächtig unter die Haut ging, handelte es doch von dem Problem eines Femizids. Jeden dritten Tag, alle 72 Stunden, wird in Deutschland (und in Italien, wo dieses Stück entstand), eine Frau von ihrem Ex-Partner, ihrem Stalker oder einem gekränkten Abgewiesenen ermordet. Anstatt die Ursachen dieser Femizide strukturell zu begreifen und ernst zu nehmen, wird noch immer von "Einzeltätern" ausgegangen und der Mord als "Beziehungstat" privatisiert, an dem die Frau möglicherweise nicht ganz unschuldig ist. Diesem zutiefst patriarchalen Vorurteil ist dieses Stück auf den Grund gegangen.
Der Kurs hat eine beeindruckende Inszenierung auf die Bühne gebracht. Die Schuldverstrickungen wurden ein über die gesamte Bühne gespanntes und verkreuztes Gummiband dargestellt und die Getötete war auf einer stilisierten, rollenden Leichenbahre permanent präsent.

 

 

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