Dänisch
Die Fachschaft Dänisch besteht aus mir, Ingeborg Kistrup.
In regelmäßigem Wechsel wird alle zwei Jahre an der KKS für die 9. Klassen der Wahlpflichtkurs Dänisch angeboten (dreistündig).
Als gebürtige Dänin, die 16 Jahre in Dänemark gelebt und ein Jahr in Kopenhagen studiert hat, macht es mir große Freude, den Schülerinnen und Schülern die dänische Sprache, Kultur und Lebensart näher zu bringen. Natürlich ist auch die deutsch-dänische Geschichte Thema des Unterrichts, da Kiel und Schleswig-Holstein ja bis 1864 zum dänischen Gesamtstaat gehörten. Daher sehen wir uns auch die dänischen Spuren in Kiel an, von denen es noch zahlreiche gibt.
Nicht nur für den Dänemarkurlaub macht das Erlernen der dänischen Sprache Sinn. Auch der spätere Berufsweg könnte gerade Schüler aus Schleswig-Holstein nach Dänemark führen, wo es zahlreiche Berufs- und Studienmöglichkeiten gibt. Die Syddansk Universitet in Sonderburg (SDU) arbeitet beispielsweise eng mit der Universität in Flensburg zusammen. Aber auch die größeren Universitäten in Aarhus, Odense oder Kopenhagen könnten ein attraktives Ziel für einen Berufs- oder Studienaufenthalt sein.
Projekte der Fachschaft Dänisch:
KKS goes Sønderborg
Endlich konnten die Schülerinnen und Schüler des WPK Dänisch (9. Klassen) und die Q1c am 4. 5. 2022 mit Frau Kistrup und Herrn Liedtke eine Tagesexkursion nach Sonderburg zu dem Gymnasium Statsskolen Sønderborg machen.
Auf zu den Düppeler Schanzen!
An einem sonnigen Mittwoch, d. 4. Mai 2022, machten sich 42 Schülerinnen und Schüler mit dem Bus auf den Weg nach Sonderburg. Es war eine gemischte Gruppe, die sich aus verschiedenen Klassen zusammensetze: 21 SuS der 9. Klassen des WPK Dänisch und 22 Schülerinnen und Schüler der Q1c mit dem Geschichts- und- Wipo-Profil. Die geschichtsbegeisterten Lehrkräfte Frau Kistrup und Herr Liedtke begleiteten die Exkursion. Es war eine fröhliche, ausgelassene Stimmung, weil wir alle uns so freuten, nach der langen Coronapause endlich wieder reisen zu können
Unser Programm war sehr abwechslungsreich. Am Vormittag besuchten wir das Gymnasium Statsskolen Sønderborg. Hier wurden wir sehr freundlich von unseren dänischen Kolleginnen Marianne Dalsgård und Susanne Hansen begrüßt, die ein tolles Programm für uns ausgearbeitet hatten: zunächst fand in der Aula der Schule ein Speed-Dating statt: an Tischen saßen jeweils 2 oder 3 dänische Schülerinnen und Schüler, zu denen sich dann die deutschen Schülerinnen und Schüler setzten. Die Schülergruppe hatte dann jeweils fünf Minuten Zeit, sich fragend kennenzulernen. Nach fünf Minuten wechselten die Gesprächspartner. Diese Art des Kennenlernens kam sehr gut bei den Schülern an. Anschließend wurde den Schülerinnen und Schülern die Schule gezeigt, wobei wir zahlreiche Unterschiede feststellten. Besonders interessant war für uns, dass das Gebäude der Schule 1911 von den Deutschen gebaut worden war, da Schleswig-Holstein ja bis zur Abstimmung 1920 zum Deutschen Reich gehörte. Abschließend führten die dänischen Schülerinnen und Schüler ihre Gäste aus Deutschland durch die Stadt Sonderburg (s. Artikel von Max Dräger).
Am Nachmittag fand Geschichtsunterricht an einem anderen Lernort statt. Die jüngeren Schülerinnen und Schüler besuchten das Museum Nordschleswig, das erst vor 3 Jahren eröffnet hat. Zu sehen ist die Geschichte der Deutschen Minderheit in Dänemark, die sich nach der Abstimmung 1920 gegründet hatte, als Nordschleswig an Dänemark abgetreten wurde.
Die Oberstufenschüler besuchten das Historie Center Dybbøl Banke. Dies ist für die dänische Geschichte ein besonderer Ort, da dort am 18. 4. 1864 die entscheidende Schlacht stattfand, in der das preußische Heer die Dänen besiegte. Das Ergebnis dieser kriegerischen Auseinandersetzungen war, dass Dänemark als Verlierer im Frieden von Wien 1864 die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich abtreten musste (s. Artikel von Milan Borchmann).
Wir bedanken uns für die großzügige finanzielle Unterstützung der Exkursion durch den Transportpool von Interreg-Kurs Kultur 2.0. Das Interreg-Projekt KursKultur 2.0 ist ein Kulturprojekt des deutsch-dänischen Grenzlandes mit regionalen und überregionalen Partnern. Es hat zum Ziel, das interkulturelle Verständnis der Bürger in der gesamten deutsch-dänischen Interreg-Programmregion zu stärken und voranzubringen.
Ingeborg Kistrup
Die Q1c war nachmittags an den Düppeler Schanzen, wo am 18.4.1864
die Schlacht zwischen den preußischen und dänischen Truppen stattfand:
Nationalismus im Deutsch-Dänischen Krieg im 19. Jahrhundert
Direkt vor dem charmanten Städtchen Sønderborg in Dänemark nahe der deutschen Grenze liegen die Düppeler Schanzen. Eine Festungsanlage, bestehend aus 10 Schanzen, die nur durch Schützengräben miteinander verbunden waren. Heute ist das Gebiet von Gräsern überwachsen und ohne Hintergrundwissen würde es recht unscheinbar wirken. Doch vor ungefähr 160 Jahren bekämpften sich hier dänische und preußische Soldaten in einer Schlacht, die kriegsentscheidend sein sollte.
Am 4. Mai 2022 machten sich die Q1C und der Walpflichtkurs Dänisch der 9. Klassen unter der Leitung von Frau Kistrup und Herrn Liedtke auf, um einen Tag im dänischen Sønderborg zu verbringen.
Während unseres Besuches in dem Museum wurde uns allen aus erster Hand nähergebracht, wieso der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 nicht nur die Geschichte Schleswig-Holsteins entscheidend prägte, sondern auch den Nationalismus beider am Krieg beteiligter Länder in vollkommen gegensätzliche Richtungen lenkte und damit indirekt über den gesamten Verlauf der europäischen Geschichte bis zu den Weltkriegen entschied. So passt dieses Thema auch sehr gut zu unserem Geschichtsunterricht, da im Lehrplan für Q1,2 das Thema Nationale Identitäten seit dem 19. Jahrhundert vorgesehen ist mit der problemorientierten Fragestellung Dänemark- neue Identität nach der militärischen Niederlage 1864?.
Schleswig und Holstein gehören heute selbstverständlich zueinander und werden selten als einzelne Gebiete betrachtet. Doch das war nicht immer so, obwohl schon 1460 im Ripener Freiheitsbrief die Unteilbarkeit formuliert wurde: "dat se bleven ewich tosamende ungedeelt“ (=ewig ungeteilt zusammenbleiben). Das Aufkommen des Nationalbewusstseins änderte dieses Denken, denn obwohl Schleswig und Holstein Anfang des 19. Jahrhunderts unter dänischer Verwaltung waren, fühlte sich der überwiegende Großteil der Holsteiner und auch ein Teil der Schleswiger als Deutsche. Holstein gehörte außerdem dem 1815 gegründeten Deutschen Bund an, Schleswig jedoch nicht. Die sogenannten Eiderdänen wollten Schleswig enger an Dänemark binden und Holstein abtrennen,
Die deutschgesinnten Schleswig-Holsteiner forderten eine Aufnahme von Schleswig in den Deutschen Bund oder auch sogar das Erschaffen eines souveränen Staates Schleswig-Holstein.
Dieser Konflikt führte 1848 zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung, in der die Schleswig-Holsteiner vergeblich versuchten, sich von Dänemark unabhängig zu machen. Die direkte Folge war das Londoner Protokoll von 1852, in dem festgehalten wurde, dass Schleswig und Holstein beide weiterhin zu Dänemark gehören sollten und Schleswig nicht näher an Dänemark gebunden sein durfte als Holstein. Als dieser Grundsatz aber mit der Novemberverfassung der Dänen 1863 gebrochen wurde, reagierte die preußische Regierung rasch und schickte v.a. preußische und österreichische Soldaten Anfang Februar 1864 über die Eider und besetzte Teile Schleswigs. Der Deutsch-Dänische Krieg hatte begonnen.
Die Schlacht bei den Düppeler Schanzen begann am 18. April 1864 früh morgens mit einem stundenlangen Granatenhagel, gefolgt von der Erstürmung um 10 Uhr. Im Geschichtszentrum der Düppeler Schanzen wurde uns die Schlacht dort in einer mehrstündigen Führung genau erklärt, damit wir ein klares Bild von der Situation bekommen konnten. Uns wurde gezeigt, wie die preußischen Soldaten die Schanzen stürmten und wir konnten uns vorstellen, wie die dänischen Soldaten besiegt und vertrieben wurden.
Nach der Niederlage bei den Schanzen wurden in London Friedensverhandlungen geführt, bei denen Preußen unterschiedliche neue Grenzziehungen in Schleswig vorschlug. Diese wurden allerdings alle von dänischer Seite abgelehnt. Nach einem Monat ergebnisloser Verhandlungen wurde der Krieg wiederaufgenommen und Dänemark vernichtend geschlagen.
Im Frieden von Wien vom Oktober 1864 musste der dänische König auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg verzichten, die Preußen und Österreich zufielen. Für Dänemark war dieser Verlust eine katastrophale Niederlage und resultierte in einem nationalen Trauma. Dänemark verlor ca 1/3 seiner Einwohner und 2/5 seiner Fläche. Damit wurde Dänemark offiziell zu einem Kleinstaat, der keine Rolle auf der internationalen Bühne mehr spielte.
Wie bereits angedeutet, war der Krieg ein einschneidendes Ereignis für den Nationalismus in beiden Ländern.
Die wichtigste Figur auf deutscher Seite in dieser Epoche war Otto von Bismarck, unter dessen Leitung Preußen politische Entscheidungen der Zeit fällte. Er wusste, dass erfolgreiche Kriege den Nationalismus der Deutschen, also den Zusammenhalt und die Anerkennung einer deutschen Identität, förderte. Dieser Nationalismus wurde militärisch geprägt. Der Krieg gegen Dänemark war der erste der drei Einigungskriege, die 1871 zur Reichsgründung führten, die von oben erfolgte und auch gegen andere gerichtet war.
In Dänemark war der Nationalismus während des Deutsch-Dänischen Krieges nicht weniger prävalent. Während unser Museumstour bei den Düppeler Schanzen wurde uns erzählt, wie verwundete und gefangene dänische Soldaten, die nach dem Krieg zurückkehrten, dort bespuckt und verflucht wurden, weil sie „das Land verraten“ hätten.
Doch mit den Folgen des Krieges, also dem absoluten Machtentzug Dänemarks, gab es keinen Grund mehr, sich mit dem Rest Europas zu messen. Folglich kehrte sich der Nationalismus Dänemarks nach Innen. Es ging nicht mehr darum, militärische Stärke zu beweisen oder sich territorial zu expandieren, sondern eher um die Wahrung einer Einheit, die sich miteinander identifiziert und die gleichen Werte, Sprache und Kultur vertritt. Insofern kann man von einer neuen dänischen Identität nach 1864 sprechen.
„Was nach außen verloren geht, soll im Innern gewonnen werden,“ (Hvad udad tabes, skal inad vindes). Dieses Zitat des dänischen Dichters Holst von 1872 fasst die Ausrichtung des dänischen Nationalismus prägnant zusammen.
Hieraus ergibt sich ein klares Bild: Der aggressive Nationalismus in Dänemark endete dort, wo der deutsche anfing, und beide entwickelten sich so, dass der dänische Nationalismus heute ganz anders bewertet wird als der Deutsche. Es bleibt eines der greifbarsten Beispiele für die verschiedenen Seiten und Wirkungen von Nationalismus in der Geschichte Europas.
Milan Borchmann, Geschichtsprofil, Q1c
Für die Schülergruppe aus Deutschland doch etwas ungewöhnlich: In dem Historiecenter Dybbøl Banke wurden Lea Borgmeier und David Engel während unserer Führung zur Veranschaulichung in eine preußische und eine dänische Uniform gekleidet, auch wurde ein Gewehr herumgereicht.
Stadtrundgang durch Sonderburg
Von der Schule aus gingen wir in die Stadt. Am Anfang kamen wir an der alten Marienkirche (erbaut 1595-1600, dänisch Sct. Marie Kirke) vorbei, die eindrücklich auf einem Hügel steht. Von dort kommt man über eine Treppe vorbei an kleinen alten Häusern und einem Brunnen mit Hühnerfiguren in den mit Alsik-Hotel und dänischer Bücherei sehr modern gestalteten Hafenbereich, ein großer Konrast zur restlichen Altstadt. Vom 16. Stock des Hotels, dem "Alsik Point of View" kann man die gesamte Stadt bis zu den Düppeler Schanzen überblicken. Auffällig war die Klappbrücke über die Ostsee, die wegen der Tour de France, die dieses Jahr in Dänemark beginnt, momentan in gelben Stoff eingehüllt ist. Von dort aus ging es weiter in die Innenstadt, wo sich viele kleine Läden in alten Häusern und auch ein großes neues Einkaufszentrum befinden. An sehr vielen Läden hingen dänische Flaggen und ebenfalls wegen der Tour de France standen überall gelb angemalte Fahrräder. Zuletzt im Stadtrundgang ging es noch zum Schloss. Gegenüber davon steht eine große weiße Mühle, die "Slotsmølle" (Schloßmühle), erbaut 1875. Das vierflügelige Schloss, direkt am Wasser stehend, ist mit seiner Backsteinfassade ziemlich schlicht gehalten. Seine Wurzeln hat es im Mittelalter (eine Burg gab es schon im 13. Jahrhundert) doch viel der heutigen Bausubstanz ist aus der Renaissance. Man sieht ihm seine große historische Bedeutung nicht gleich an: Als Stammsitz des Hauses Sonderburg stammen dort mitunter die Vorfahren der dänischen Königin und der letzten deutschen Kaiserin her. Durch die Nähe zu den Düppeler Schanzen, Schlachtfeld in beiden Deutsch-Dänischen Kriegen (1848-1851 und 1864) finden sich in der Stadt aber auch noch einige weitere Überbleibsel der Geschichte: An einem Haus in der Innenstadt ist z.B. auf einer dänischen Gedenktafel zu lesen, dass dort in beiden Kriegen Generäle stationiert waren, und auf dem Schlosshof stehen zwei große Kanonen von 1848/50. Das bekannteste ist jedoch die Düppeler Mühle (Dybbøl Mølle) außerhalb der Stadt. Ursprünglich 1744 erbaut, in beiden Kriegen zerstört und schnell wieder aufgebaut, wurde sie so zu einem bedeutenden Nationalsymbol für Dänemark. Bis 1990 war sie noch in Betrieb, heute ist sie ein Museum.
Max Dräger, 9c
Auf unserer Exkursion nach Sonderborg besuchten wir die Sonderborg Statsskole. Die Schule wurde 1911 von den Preußen errichtet und besteht aus zwei Gebäuden. Insgesamt hat sie 800 Schüler und Schülerinnen, welche die Schule erst seit der 10. Klasse besuchen. In Dänemark ist es ganz normal, dass man von der 1. bis zur 10. Klasse in eine Schule geht und erst dann auf ein Gymnasium. Sowieso sind die Unterschiede gewaltig groß im Vergleich zu unseren deutschen Schulen. Wir kennen nur das Schreiben auf der Tafel mit Kreide, währenddessen die dänischen Schüler und Schülerrinnen nur noch auf Whiteboards und ihren Laptops arbeiten. Besonders erstaunend fanden wir sowieso, wie digitalisiert und modern die Schulen sind. Beispielsweise gehören Smartboards zur normalen Klassenzimmerausstattung. Laptops gehören in Dänemark, insbesondere bei den höheren Klassen auch zum normalen Unterricht. Die Schüler bringen entweder ihre eigenen Laptops von zu Hause mit oder leihen sich für die jeweilige Schulstunde einen von der Schule aus. Uns standen nur die Münder offen, als sie uns herumführten und wir die vielen Steckdosen auf jeden Tisch sahen. Wir konnten gar nicht glauben, was wir da sehen. Auch das Schulgelände war sehr beeindruckend. Seien es zwei Sporthallen, ein eigenes Fitnessstudio, welches sie kostenlos benutzen dürfen, ein eigener Kinoraum oder riesige Ruheräume, ihnen fehlt auf jeden Fall an nichts. Wir hatten sie gefragt, ob sie denn unsere altbekannten Overheadprojektoren kennen würden, doch sie hatten keine Ahnung wovon wir reden :) Auch das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern ist viel lockerer und entspannter als in Deutschland, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass die Schüler und Schülerrinnen in Dänemark ihre Lehrer Duzen und nicht Siezen, wie das in Deutschland der Fall ist. Zudem gibt es im Keller der Schule Partyräume, wo Schüler/innen am Nachmittag mit ihren Freunden Zeit verbringen können, um zum Beispiel Tischkicker zu spielen. Allgemein setzt besonders diese Schule nicht nur auf das Lernen im Ganzen, sondern auch darauf, seinen Schülern/innen einen Rückzugsort zu bieten. Es war eine tolle Erfahrung zu sehen, wie das Schulsystem in Dänemark abläuft. Im Großen und Ganzen: Wir waren alle sehr neidisch!
Luise, Ida, Karen
Besuch aus Tondern und Sonderburg
Am 28.2. 2020 hatten wir wieder Besuch aus Dänemark. Dieses Mal waren 30 Schülerinnen und Schüler der Wirtschafts- (Gymnasien) aus Tondern und Sonderburg mit ihren Lehrerinnen zu Gast bei uns an der Schule. Zunächst gab es zum Kennenlernen in der Aula ein kurzes Speed-Dating mit Schülerinnen und Schülern des WPK Dänisch (9. Klasse) und der 10. Klassen. Anschließend sahen die dänischen Gäste noch eine Stunde Unterricht in verschiedenen Klassen.
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Speed-Dating
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Ingeborg Kistrup (Mitte) mit ihren dänischen Kolleginnen Marianne Dalsgård (li) und Anette Okholm (re) |
Besuch aus Kolding
Das deutsch-dänische Freundschaftsjahr 2020 (tyve tyve)- 100 Jahre Volksabstimmungen und deutsch- dänische Grenzziehung- fing für die Schülerinnen und Schüler des WPK Dänisch der 9. Klassen und ihre Lehrerin Frau Kistrup ereignisreich an, da sie für zwei Tage (16./17. Januar 2020) Besuch von 18 Schülerinnen und Schüler einer 9. Klasse von der Brandkjærskole aus Kolding hatten.
Gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Dorthe Gregersen waren diese mit dem Reisebus nach Kiel gekommen, wo die deutschen Schülerinnen und Schüler sie am späteren Donnerstagvormittag willkommen geheißen haben. Da der WPK DK-Kurs nicht der dänischen Klassenstärke entspricht, haben sich erfreulicherweise noch einige Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen beteiligt.
Nach dem ersten Kennenlernen der Dänen in der Pause und den darauffolgenden Schulstunden gab es in der alten Bücherei ein kleines Buffet. Den frühen Nachmittag verbrachten wir mit einer Stadtbesichtigung und Frau Kistrup hielt einen zweisprachigen Vortrag über die wichtigsten Bauwerke und wir gingen auf dänischen Spuren durch Kiel. Die Stadttour endete für die meisten bei KFC, von wo aus wir uns aufteilten und mit unseren jeweiligen Austauschpartnern nach Hause fuhren. Manche haben sich auch zusammengetan, um mehrere Dänen zusammen aufnehmen zu können. Viele sind auch zu einer kleinen Party gegangen.
Am nächsten Morgen haben wir uns alle wieder in der Schule eingefunden und haben dann den langen Fußweg zum Landtag auf uns genommen. Dort gab es nicht nur leckeres Mittagessen, sondern wir haben auch einen interessanten Vortrag von der SSW – Abgeordneten Jette Waldinger-Thiering über die Unterschiede des dänischen und deutschen Schulsystems und die Arbeit der dänischen Minderheit gehört. Dann hieß es auch schon farvel und die dänischen Gäste fuhren wieder nach Hause.
Es war eine sehr spannende und bereichernde Begegnung. Obwohl die dänischen Besucher unterschiedlich gut Deutsch sprachen, gab es keine Sprachprobleme, da man mit Englisch immer weiterkam. Wir freuen uns sehr auf den 23./24. April 2020, wenn wir zu unserem Gegenbesuch nach Kolding aufbrechen und sehen, wie es ist, in Dänemark zu leben und zur Schule zu gehen.
Es ist wirklich großzügig und sehr schülerfreundlich, dass bei diesem Austausch keine Kosten sowohl für die deutschen als auch für die dänischen Schülerinnen und Schüler entstehen, da dieses Projekt gefördert wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Milan Borchmann (9c)
Ingeborg Kistrup
Als wir in der siebten Klasse vor der Entscheidung für einen Wahlpflichtkurs standen, war die Wahl für mich nicht schwer. Die Möglichkeit, nach mehreren Dänemarkferienaufenthalten endlich die Sprache zu erlernen, sprach mich sofort an. Unser Kurs gestaltete sich eher als kleinere gemütliche Runde, was dem Unterricht sehr zu Gute kam. Neben unserem Lehrbuch und Arbeitsheft, nutzten wir viele weitere Mittel um uns die dänische Sprache näherzubringen.
Besonders die Zahlen haben sich in unseren Köpfen verankert, da wir mehrmals Bingo-Runden eröffneten, bei denen die Preise - meist Kinderriegel oder andere Süßigkeiten - heiß begehrt waren. Außerdem hielten wir Referate über das wunderschöne Kopenhagen mit seinen beeindruckenden Sehenswürdigkeiten.
Hier ist beispielsweise ein Foto aus einem Referat über den Schwarzen Diamanten (,,Den Sorte Diamant‘‘), mitten im Zentrum Kopenhagens.
Die dänische Esskultur wurde in unserem Unterricht auch thematisiert. Eine Mahlzeit, bestehend aus Hotdogs, durfte da auf keinen Fall fehlen. Ein Besuch auf dem internationalen Markt während der Kieler Woche gehörte ebenfalls ins Programm. Auch interessante Gäste haben unserem Unterricht beigewohnt. Zum Beispiel hat die Kopenhagenerin Frau Annie Lander Laszig, die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und des Danebrogordens ist, der Dänischen Königin bereits die Hand gegeben und konnte uns weiteres Wissen über Kopenhagen aus erster Hand vermitteln.
Mit Frau Kistrup als Kurslehrerin hatten wir stets eine erfahrene und motivierte Muttersprachlerin zur Seite, mit der wir die dänische Sprache genauestens unter die Lupe nehmen konnten und die vereinzelt vertrackten grammatikalischen Phänomene ausgetüftelt haben.
Nach zwei Jahren konnten wir das Fach leider nicht mehr auf unserem Stundenplan wiederfinden, aber das bis dahin erlernte hat uns sehr bereichert.
Bisher kamen meine Dänischkenntnisse zwar nur bei kleinen Gesprächen im Restaurant oder Supermarkt während eines Dänemarkurlaubs zum Einsatz, aber eine Zukunft mit beispielsweise einem Studium in Dänemark ziehe ich durchaus in Betracht.
Svea Wieger, Q1b